2005 – 2013: Deutschlands verlorene 13 Jahre

Teil 3: Gesellschaft – Bilanz und Ausblick

Deutschlands 13 verlorene Jahre Teil 3

Teil 3 der Reihe Deutschlands verlorene 13 Jahre
ISBN:
978-3-7469-6641-0 (Paperback)
978-3-7469-6642-7 (Hardcover)
978-3-7469-6643-4 (e-Book)

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Seitenanzahl: 764
Größe: 17,0 cm x 22,0 cm
Erscheinungsdatum: 29.08.2018

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Inhalt

Die letzten dreizehn Jahre sind verloren für die Entwicklung unserer Gesellschaft – die Vorbereitung unserer Jugend auf Herausforderungen – eine Milderung der Globalisierungseffekte – die Bekämpfung des Rassismus – die Schaffung eines Migrationskonzepts – die Verbesserung unserer technischen Infrastrukturen – die Optimierung unserer Bildung und der Forschung – die Verstärkung der europäischen Einigung und Verbesserung der Beziehungen zu unseren Nachbarn in Europa und zu den USA – die Verbesserung unserer Verteidigungsfähigkeiten und der inneren Sicherheit – die Entkernung unseres Rechtssystems – die Neugestaltung unserer sozialen Systeme – die Stabilisierung der Frauenrechte – die Milderung der Probleme der Mittelschicht – die fiskalische Optimierung durch die Besteuerung großer Unternehmen und reicher Persönlichkeiten – die Erneuerung und Optimierung unseres Rentensystems und des Gesundheitssystems – die verbesserte Ausbildung unserer Eliten – die Optimierung und Sicherung der Energieversorgung – die Vorbereitung auf die technischen Revolutionen (Digitalisierung, Informationsgesellschaft und Gentechnologie) – das Anstoßen einer Diskussion über unsere Werte und Rückbesinnung auf unsere christlichen Werte – den Anstoß einer neuen Entwicklungspolitik, um Völkerwanderungen zu mildern – die Einführung von ökologischen Standards hinsichtlich Luftreinhaltung und Wasserqualität und die Restrukturierung und Verbesserung unseres politischen Systems hin bis zum Abbau der Macht der Parteien.

Diese letzten 13 Jahre waren ein Zeitraum des Stillstands für Deutschland in allen genannten Bereichen und es bedarf erheblicher Aufwände, um diese verlorene Zeit nachholen zu können. Wir alle und insbesondere die Eliten aus Politik, Wirtschaft, Medien, Forschung und Wissenschaft haben allesamt versagt. Durch Nichtstun haben sie sich an zukünftigen Generationen versündigt. Aber es ist nicht zu spät, wenn wir endlich aufwachen.

Leseprobe:

Vorwort

Als sich der Autor vor 35 Jahren entschlossen hat, Deutscher zu werden, hat er geschworen, im Rahmen seiner Möglichkeiten mit seinem Verhalten, Handeln, Wissen und Denken einen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Nun, nach 35 Jahren, muss er feststellen, dass die Entwicklung unserer Gesellschaft nach einem Satz seines Lehrers verlaufen ist: „An der Dummheit der Menschen und Gesellschaften ist der Herrgott gescheitert“. Zwei wesentliche Gedanken beschäftigen ihn zusätzlich sehr stark:

Der historische Vergleich mit der Zeit vor dem Ende der DDR, in der ein großer Teil der Gesellschaft in die innere Emigration gegangen war und sich in ihr privates Leben zurückgezogen hatte, nach dem Motto „der Erich [Honecker] wird es schon richten“. Ein weiterer historischer, möglicherweise nicht ganz zutreffender Vergleich: In den Jahren 1942-1944 wusste ein großer Teil der Deutschen schon, dass der Krieg verloren war und klammerte sich doch an die Hoffnung, dass der Führer noch Wunderwaffen aus dem Hut ziehen würde, da er ja „von der Vorsehung geschickt worden war“ (Im Übrigen hält sich Angela Merkel für alternativlos).

Eine letzte Parallele ist nach Ansicht des Autors mit der letzten Phase des römischen Imperiums mit der Priorität von „Brot und Spielen“ zu ziehen: Kritische politische Diskurse sind verpönt geworden und der größte Teil der Bevölkerung sehnt sich nur noch nach scheinbar möglichem beruflichen Aufstieg. Schön essen und trinken, nach Mallorca fahren, seinen Wagen vor der Tür haben und vor allem Fußball – das sind die Ziele des Deutschen.

Einer seiner Lehrer (ein Weiser) hat dem Autor beigebracht, dass mit dem Ende der kritischen Diskussion in der Gesellschaft der Beginn des Verfalls einer Zivilisation verbunden ist. Betrachtet man die letzten 13 Jahre kritisch, so muss festgestellt werden, dass der Verfall unserer Gesellschaft erheblich an Geschwindigkeit gewonnen hat. Das Bestehen auf Rechten und das gleichzeitige Ignorieren der Kehrseite, dass jedes Recht eine Pflicht beinhaltet (nach Albert Camus besteht die Freiheit nicht nur in erster Linie aus Privilegien, sondern aus Pflichten) führt dazu, dass ein Teil der Gesellschaft vergisst, seinen Beitrag zu der Entwicklung dieser Gesellschaft zu leisten. Nicht nur, dass der Respekt gegenüber den beruflichen Tätigkeiten oder dem Alter abgenommen hat, kritisch zu denken ist nicht mehr angesagt. Lieber macht man nach, was andere tun.

Grundsätze der Moral werden vernachlässigt. Die Qualität bei der Auslese von Eliten hat abgenommen, wodurch diese nur noch Mittelmaß geworden sind und keinerlei Vorbildfunktion mehr haben. Kirchen sind in der Krise, die Rolle der Frauen hat sich nach jahrelangem Kampf wieder zurückentwickelt, die Demokratie ist in Gefahr. Identitätsbezogene Probleme werden verdrängt, es droht eine offene Spaltung der Gesellschaft als Konsequenz einer neoliberalen Wirtschaftspolitik. Die sogenannte Neue Generation oder Generation Merkel zeigt immer weniger Überzeugungen und steht für Beliebigkeit. Die Vorbereitungen auf eine Informationsgesellschaft, die die Voraussetzung für die Digitalisierung ist, werden nicht getroffen. Und damit verbundene Gefahren durch kriminelle Machenschaften sind kaum zu bewältigen. Zudem erscheint in der Gesellschaft ein weiteres Problemfeld, die sogenannte Diktatur der Dummen oder anders gesagt: Staat, Wirtschaft und Medien versuchen die Bevölkerung dumm oder denkfaul zu erziehen.

Eine weitere Erscheinung ist die inflationäre Ausbreitung der sogenannten Gutmenschen als Retter der Gesellschaft. Diese sind aber letztendlich selbst ein Teil der Probleme. Prinzipien der Verantwortung werden vernachlässigt und sind vor allem mit zunehmender Gleichgültigkeit gegenüber den Nachbarn und deren Wohl verbunden („Was schert uns das Wohl des Nachbarn?).

In den letzten 13 Jahren stellt man eine ausgeprägte Entwicklung hin zu einem wirtschaftspolitischen neoliberalen System fest. Angela Merkel wollte und will eine sogenannte „marktkonforme Demokratie“. Allein dieser Begriff stellt das Primat der Wirtschaft dar. Dabei werden die sozialen und ethischen Gesichtspunkte vernachlässigt. In diesem Zusammenhang wurden insbesondere die Globalisierung und die freien Marktzugänge weltweit als Dogmen gepredigt, zur Bekämpfung von Armut, sozialem Elend und Diktaturen, ohne jedoch den Preis der Globalisierung für die sozial Schwächeren zu nennen.

Die Chimäre der Wohltaten der Globalisierung führte mehr denn je zu einer Spaltung von Arm und Reich nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland. Allein innerhalb der letzten 13 Jahre stieg die Anzahl der Armen auf 14 Millionen Menschen, die Zahl der überschuldeten Bürger beträgt trotz angeblichen Wirtschaftsbooms immer noch circa sieben Millionen (nicht weil sie zu viel ausgeben, sondern weil das Einkommen zu niedrig ist). Drei Millionen Bürger benötigen drei Jobs parallel um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Offiziell gelten 7,5 Millionen Deutsche (ohne Ausländer) als strukturelle Analphabeten, davon können 300.000 ihren Namen nicht schreiben. Offiziell gibt es 350.000 Obdachlose (die tatsächliche Zahl beträgt ein Vielfaches davon), davon sind 30.000 Straßenkinder, von denen ein größter Teil wegen sexueller Belästigung von zuhause weggelaufen ist. 2 Millionen Kinder gehen ohne Frühstück zu Schule. Bei der Altersversorgung werden auch gegenüber Beamten Versprechen abgegeben, die einer nachhaltigen Prüfung nicht standhalten.

Demgegenüber ist die Anzahl der Millionäre in den letzten 13 Jahren um zwei Millionen auf 2,5 Millionen gestiegen. Die Zahl der Milliardäre von 50 auf 135.

Und vor allem hat sich in den letzten 13 Jahren bei den Reichen und den Unternehmen der Volkssport „Steuern sparen um jeden Preis“ entwickelt. Die Möglichkeiten zur Steuerersparnis bzw. -vermeidung sind bei Unternehmens-ansiedlungen wichtiger geworden als die reine Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Angesichts bevorstehender Industrierevolutionen (Digitalisierung und Gentechnologie) ist der heute bekannte Arbeitsmarkt in seiner Gesamtheit nicht mehr aufrechtzuerhalten. Hier verweist der Autor auf das Gutachten des Club of Rome. Wenn ein Teil der Arbeit nicht mehr durch den 8-Stundentag bestimmt wird, sondern eher projektbezogen ist, wird es notwendig, eine Absicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung zu erreichen. Daher sollten neue Ansätze vorgestellt, diskutiert und ggf. implementiert werden. Eine dieser Möglichkeiten stellt die sogenannte Anti-Fragilitätsökonomie dar.

Nach Meinung des Autors haben wir alle (inkl. dem Autor selbst) uns 13 Jahre lang ausgeruht und wichtige Zeit verschlafen. Es geht nicht darum, dass die politische Elite alle diese Probleme hätte lösen sollen, vielmehr hätte sie den politischen Diskurs in allen Punkten führen müssen, um diese langfristigen Projekte auf die Schiene zu bringen. Der Autor beabsichtigt mit diesem Buch nicht als Oberlehrer aufzutreten, sondern er versucht der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, der uns alle betrifft. Auch wenn die Erkenntnisse sehr schmerzhaft sind. Der Autor hat sich in diesem Buch nicht auf Informationen bezogen, die er in seinen früheren Tätigkeiten gewonnen hat, sondern ausschließlich auf öffentlich zugängliche Informationen.