2005 – 2013: Deutschlands verlorene 13 Jahre

Teil 4: Deutsche Wirtschaft Quo vadis?

Deutschlands 13 verlorene Jahre Teil 4

Teil 4 der Reihe Deutschlands verlorene 13 Jahre
© 2018 Michael Ghanem
2. überarbeitete Auflage März 2018
ISBN:
978-3-7469-1835-8 (Paperback)
978-3-7469-1836-5 (Hardcover)
978-3-7469-1837-2 (e-Book)

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Seitenanzahl: 312
Größe: 17,0 cm x 22,0 cm
Erscheinungsdatum: 20.03.2018

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Inhalt

Die Jahre 2005 bis 2018 haben unsere Wirtschaft und die Gesellschaft, die politische Elite und die Medien verschlafen. Angela Merkels Mehltaupolitik und ihre sogenannte Alternativlosigkeit haben dazu geführt, dass unsere Wirtschaft die Früchte ihrer jahrelangen Anstrengungen unter dem Vorzeichen einer knallharten neoliberalen Wirtschaftspolitik geerntet hat. Dies hat aber dazu geführt, dass die Spaltung zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft gewachsen ist. Notwendige Reformen wurden nicht angepackt, von maroden Verkehrsinfrastrukturen bis zur mangelnden Inneren Sicherheit wurde kein Bereich ausgelassen.

Unsere Wirtschaft zeigt unter dem Schleier von Wachstum, Exportüberschüssen und vermeintlich wachsenden Beschäftigtenzahlen reale Strukturprobleme, Ermüdung und Sättigung, die die Innovationskraft und damit die Zukunftsfähigkeit im Zeitalter der technologischen Revolutionen gefährden. Weder Wirtschaft noch Gesellschaft sind vorbereitet auf die aufkommenden technologischen Revolutionen, sei es Digitalisierung oder autonomes Fahren, sei es Gentechnologie.

Wenn nun Angela Merkel in den kommenden Jahren die notwendigen Maßnahmen ergreifen will, muss man sich fragen, was sie in den letzten Jahren gemacht hat. Trotz aller gegenteiligen Behauptungen braucht unsere Wirtschaft eine Sanierung und Maßnahmen zur Ausrichtung auf die Zukunft. Auch der Mangel an Fachkräften ist für Deutschland eine Überlebensfrage. Notwendige Investitionen in die Bildung wurden in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt. Die Zielvorgabe kann jedoch nicht von der Wirtschaft allein kommen, sondern muss vor allem von der Politik vorgegeben werden.

Der Autor verbindet mit seiner Analyse einen Appell an jeden einzelnen Bürger, an Wirtschaftsführer und Unternehmer, den notwendigen Druck auf die politische Elite auszuüben und vor allem Sorge dafür zu tragen, dass Angela Merkel endlich regiert und nicht nur verwaltet.

Leseprobe:

Vorwort

In den letzten 13 Jahren stellt man eine ausgeprägte Entwicklung hin zu einem wirtschaftspolitischen neoliberalen System fest. Angela Merkel wollte und will eine sog. „marktkonforme Demokratie“. Allein dieser Begriff stellt das Primat der Wirtschaft dar. Dabei werden die sozialen und ethischen Gesichtspunkte vernachlässigt. In diesem Zusammenhang wurden insbesondere die Globalisierung und die freien Marktzugänge weltweit als Dogmen gepredigt, die zur Bekämpfung von Armut, sozialem Elend und Diktaturen, ohne jedoch den Preis der Globalisierung für die sozial Schwächeren zu nennen. Die Chimäre der Wohltaten der Globalisierung führte mehr denn je zu einer Spaltung von Arm und Reich nicht nur weltweit, aber auch in Deutschland. Allein innerhalb der letzten 13 Jahre stieg die Anzahl der Armen auf 14 Mio. Menschen, die Zahl der überschuldeten Bürger beträgt trotz angeblichen Wirtschaftsbooms immer noch ca. 7Mio. (nicht weil sie zu viel ausgeben sondern weil das Einkommen zu niedrig ist). 3 Mio. Bürger benötigen drei Jobs parallel, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Offiziell gelten 7,5 Mio. Deutsche (ohne Ausländer) als strukturelle Analphabeten, davon können 300.000 ihren Namen nicht schreiben. Offiziell gibt es 350.000 Obdachlose (die tatsächliche Zahl beträgt ein Mehrfaches davon), davon sind 30.000 Straßenkinder, von denen ein größter Teil wegen sexueller Belästigung von zuhause weggelaufen ist. 2 Mio. Kinder gehen ohne Frühstück zu Schule. Bei der Altersversorgung werden Versprechen auch gegenüber den Beamten abgegeben, die einer nachhaltigen Prüfung nicht standhalten.

Demgegenüber ist die Anzahl der Millionäre in den letzten 13 Jahren um 2 Mio. auf 2,5 Mio. gestiegen. Die Zahl der Milliardäre von 50 auf 135. Und vor allem hat sich in den letzten 13 Jahren bei den Reichen und den Unternehmen der Volkssport entwickelt „Steuern sparen um jeden Preis“. Die Möglichkeiten zur Steuerersparnis bzw. -vermeidung sind bei Unternehmensansiedlungen wichtiger geworden als die reine Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Angesichts bevorstehender Industrierevolutionen (Digitalisierung und Gentechnologie) ist der normale Arbeitsmarkt in seiner Gesamtheit nicht mehr aufrecht zu erhalten. Hier verweist der Autor auf das Gutachten des Club of Rome. Wenn ein Teil der Arbeit nicht mehr durch den 8 Stundentag bestimmt wird, sondern eher projektbezogen ist, wird es notwendig, eine Absicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung zu erreichen. Daher sollten neue Ansätze vorgestellt, diskutiert und ggfs. implementiert werden. Eine dieser Möglichkeiten stellt die sog. Anti-Fragilitätsökonomie dar.

Nach Meinung des Autors haben wir alle (incl. dem Autor selbst) uns 13 Jahre lang ausgeruht und wichtige Zeit verschlafen. Es geht nicht darum, dass die politische Elite alle diese Probleme hätte lösen sollen, vielmehr hätte sie den politischen Diskurs in allen Punkten führen müssen, um diese langfristigen Projekte auf die Schiene zu bringen. Der Autor beabsichtigt mit diesem Buch nicht als Oberlehrer aufzutreten, sondern er versucht der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, der uns alle betrifft. Auch wenn die Erkenntnisse sehr schmerzhalft sind. Der Autor hat sich in diesem Buch nicht auf Informationen bezogen, die er in seinen früheren Tätigkeiten gewonnen hat, sondern ausschließlich auf öffentlich zugängliche Informationen.

Der Autor ist fest davon überzeugt, dass diese Gesellschaft dazu in der Lage ist, sich aus der Lethargie und dem Wohlgefühl zu erheben und die nötige Energie aufbringen kann, um die verlorene Zeit aufzuholen. In Deutschland gibt es eine ausreichende Zahl von Mahnern, seien es Philosophen, Soziologen, Ethiker,
Ökonomen mit Weltruf, um die die Welt uns beneidet. Man müsste nur auf sie hören. Sie sprechen leise und treten kaum im Fernsehen auf.

Sollte der Autor durch seine Ausführungen andere in ihrer persönlichen Ehre getroffen haben, so war dies mit Sicherheit nicht beabsichtigt. Der Autor bittet um Nachsicht.